Guter Schlaf

Guter Schlaf: Zählst Du noch Schafe oder schläfst Du schon?

Guter Schlaf ist entscheidend für unsere körperliche und geistige Gesundheit. Er beeinflusst unsere Leistungsfähigkeit, Entscheidungsfindung und unser emotionales Wohlbefinden. Ohne ausreichend Schlaf kann es zu Konzentrationsproblemen, erhöhter Reizbarkeit und einer verminderten Fähigkeit kommen, alltägliche Aufgaben effektiv zu bewältigen. Langfristig kann chronischer Schlafmangel ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Herzkrankheiten, Diabetes und Depressionen verursachen.

Schlafstörungen nehmen mit zunehmendem Alter zu und bleiben oft unbehandelt, insbesondere wenn sie nur leicht bis mittelschwer sind. Etwa 50 % der Menschen ab 55 Jahren kämpfen mit irgendeiner Form von Schlafproblemen, sei es beim Einschlafen oder Durchschlafen (Studie). Guter Schlaf ist eine fundamentale Säule unserer Gesundheit und Lebensqualität, und dennoch fällt es vielen schwer, die nächtliche Ruhe zu finden, die sie brauchen.

An unserem Schlaf zu arbeiten, lohnt sich, denn es gibt einige Techniken, die unsere Schlafqualität und damit unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit deutlich verbessern können.

Warum Schäfchenzählen nicht hilft

Dr. Alison Harvey von der University of California, Berkeley, hat in einer Studie nachgewiesen, dass Schäfchenzählen das Einschlafen eher verzögert. Statt die Gedanken zu beruhigen, führt diese Praxis oft zu mehr Stress und Frustration. Es gibt jedoch Alternativen, die nachweislich besser funktionieren.

Der Spaziergang in Gedanken

Eine effektive Technik, um schneller einzuschlafen, ist das gedankliche Nachvollziehen eines regelmäßigen Spaziergangs. Diese Methode lenkt den Geist auf beruhigende, vertraute Szenen und hilft, den Tag loszulassen.

So könnte diese Übung aussehen:

  1. Stelle Dir vor, wie Du Deine Schuhe anziehst und vielleicht die Leine Deines Hundes nimmst.
  2. Klicke die Leine in das Halsband Deines Hundes.
  3. Öffne die Haustür und fahre mit dem Aufzug ins Erdgeschoss.
  4. Trete auf die Straße und biege nach rechts ab.
  5. Gehe in die kleine Gasse, die Du immer nimmst, um in den Park zu kommen, und lasse in Deinem Kopf alles Revue passieren, was Dir auf diesem Spaziergang begegnet ist.

Diese Methode hilft, den Geist zu beruhigen und die Gedanken auf etwas Beruhigendes und Vertrautes zu lenken. Es ist eine andere Art der Meditation. Anstatt durch den Körper zu wandern, gehst Du einen schönen Spaziergang nach.

Die Wissenschaft hinter Schlaf und Entspannung

Schlaf ist nicht nur eine Phase der Ruhe, sondern ein aktiver Prozess, in dem unser Körper und Geist wichtige Regenerationsprozesse durchlaufen. Guter Schlaf stärkt das Immunsystem, fördert die kognitive Funktion und verbessert die emotionale Stabilität.

Schlafstörungen können vielfältige Ursachen haben, von Stress und Angst bis hin zu schlechten Schlafgewohnheiten und gesundheitlichen Problemen. Daher ist es wichtig, einen ganzheitlichen Ansatz zur Verbesserung der Schlafqualität zu verfolgen.

Praktische Tipps zur Verbesserung der Schlafqualität

Neben der Technik des gedanklichen Spaziergangs gibt es weitere Strategien, die helfen können, Schlafprobleme zu lindern:

Regelmäßiger Schlafrhythmus

Versuche, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, auch an Wochenenden. Ein konstanter Schlafrhythmus hilft, den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren.

Optimierung der Schlafumgebung

Sorge für eine ruhige, dunkle und kühle Schlafumgebung. Eine bequeme Matratze und passende Kissen können ebenfalls einen großen Unterschied machen. Vermeide störende Lichtquellen und nutze, wenn nötig, eine Schlafmaske oder Verdunklungsvorhänge.

Guter Schlaf durch Entspannungstechniken

Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, tiefe Atemübungen oder Yoga können helfen, Körper und Geist vor dem Schlafengehen zu beruhigen. Regelmäßige Meditation kann ebenfalls dazu beitragen, Stress abzubauen und den Schlaf zu verbessern.

Vermeidung von Stimulanzien

Verzichte auf Koffein und schwere Mahlzeiten in den Stunden vor dem Schlafengehen. Auch Alkohol sollte vermieden werden, da er den Schlaf stören kann, obwohl er zunächst beruhigend wirken mag.

Reduzierung der Bildschirmzeit

Das blaue Licht von Bildschirmen kann den Schlaf-Wach-Rhythmus stören. Reduziere die Nutzung von Handy, Tablet und Computer mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen, um die Melatoninproduktion nicht zu beeinträchtigen.

Fazit

Schlafprobleme sind weit verbreitet, besonders mit zunehmendem Alter, aber es gibt wirksame Strategien, um besser einzuschlafen und durchzuschlafen. Anstatt Schäfchen zu zählen, probiere die Methode des gedanklichen Spaziergangs aus und integriere weitere Tipps in Deine Abendroutine. Durch die Anwendung dieser einfachen, aber effektiven Techniken kannst Du Deine Schlafqualität erheblich verbessern und dadurch Dein Wohlbefinden und Deine Gesundheit nachhaltig stärken.

Schlaf ist mehr als eine kurze Pause, er ist notwendig für unsere Leistungsfähigkeit. Wenn Du noch tiefer in die Welt des Schlafes eintauchen magst, empfehle ich Dir die Huberman Lab Guest Series mit Dr. Matt Walker 

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